(CIS-intern) – Intelligente Arbeitsmaschinen, die selbstständig und unabhängig agieren und ihre jeweiligen Aufgaben ohne menschliche Unterstützung erfüllen: Was wie die Fantasie eines Science-Fiction-Autors klingt, soll durch die Kristronics GmbH schon bald Alltag werden. Das Unternehmen mit Sitz in Harrislee bei Flensburg entwickelt und fertigt elektronische und mechatronische Systeme und arbeitet aktuell an einer Plattform zur Steuerung von autonomen Arbeitsrobotern: der „Kristronics Autonomic Plattform“ (KAP). Das Land Schleswig-Holstein fördert dieses Entwicklungsvorhaben mit 500.000 Euro.
Logo: Kristronics GmbH
„Der Robotik-Markt ist besonders dynamisch und hat einen großen Bedarf an innovativen Produkten“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer heute (13. Januar) bei der Übergabe des Förderbescheides. Schon jetzt erledigen autonom agierende Roboter einfache Arbeiten im Alltag, zum Beispiel in Form von Rasenmähern oder Bodenstaubsaugern. Dank immer höherer Rechenleistung und immer kleineren und günstigeren Komponenten bietet moderne Computertechnik jetzt die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Einsatz autonomer Roboter auch für komplexe Aufgaben.
„Mittel- bis langfristig wird sich besonders in den Hochlohnländern ein zusätzlicher Markt für autonom agierende Roboter entwickeln“, so Meyer weiter. Durch dieses konkrete Projekt schafft Kristronics vier neue Arbeitsplätze im Bereich Forschung und Entwicklung. Insgesamt will das Unternehmen bis 2020 mit dem geförderten Vorhaben 25 neue Arbeitsplätze schaffen.
Die modulare Plattform KAP von Kristronics fungiert dabei als Kommunikationskanal, Steuerung und Informationsspeicher für einzelne Maschinen, kann aber auch die Zusammenarbeit mehrerer Roboter koordinieren. Erstmalig soll der KAP-Prototyp in einer Reinigungsmaschine für Supermärkte zum Einsatz kommen. Die legt dann im Laufe ihrer Tätigkeit nicht nur einen eigenen Kartensatz zur selbstständigen Orientierung an, sondern kann dank ihrer Sensortechnik auch auf unerwartete Ereignisse reagieren – zum Beispiel Begegnungen mit unbeweglichen oder mobilen Hindernissen, wie Warenpaletten oder Kunden.
Mehrere Maschinen auf größeren Flächen können mit KAP zum Beispiel bei der Reinigung von Flughäfen eingesetzt werden. Die wären dann dank der Innovation aus Harrislee unter anderem in der Lage, die zu reinigenden Flächen untereinander aufzuteilen und zwischen unterschiedlichen Sicherheitsbereichen zu unterscheiden. Sollte eine Maschine des Teams ausfallen, können die anderen ihren Tätigkeitsbereich selbstständig mit übernehmen. Auch jenseits der Reinigungsbranche bietet KAP zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: von Industrie und Logistik über Klinik und Pflege bis zu sicherheitskritischen oder gefährlichen Bereichen.
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 662,3 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW) sowie ergänzende Landesmittel in Höhe von rund 80,3 Millionen Euro.
Mehr Informationen im Internet: www.zukunftsprogramm-wirtschaft.schleswig-holstein.de
PM: Ute Leinigen | WTSH – Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH