(CIS-intern) – Wer einen längeren Spaziergang an der Glücksburger Promenade unternimmt oder Badegast am Kurstrand Sandvig ist, der kennt ihn bestimmt. Zumindest vom Sehen, denn wer während eines längeren Aufenthalts zwischendurch mal zur “auf’ s Örtchen” muss, der kommt an dem stets freundlichen und gut gelaunten Toilettenmann Jürgen Stenzel nicht vorbei.
Foto: Mario De Mattia / CIS Online Magazine (Glücksburger Schloss)
Dass er eine geistige Behinderung hat, kann man dem 36- jährigen vielleicht anmerken. Was allerdings kaum einer weiß: der 36-jährige ist leidenschaftlicher Künstler und malt seit seinem 3. Lebensjahr.
Nachdem der aus der Pfalz stämmige Adoptivsohn einer Pflegefamilie seiner Heimat vor Jahren den Rücken kehrte, machte er seinen Schulabschluss im Jugendaufbauwerk in Glücksburg. Da Jürgen Stenzel entgegen des sich heute immer mehr durchsetzenden Inklusionsgedanken noch in einem selektiven und daher separierenden Schulsystem aufwuchs, waren seine späteren Versuche, sich wieder in das Berufsleben zu integrieren, nicht von Erfolg gekrönt, sondern ließen ihn obendrein noch psychisch erkranken.
In seiner derzeitigen Stellung als Toilettenmann hat er nun aber seine Erfüllung und seelisches Gleichgewicht gefunden und neben der Ausübung seiner Tätigkeit bleibt sogar noch Zeit, seinen Hobbies – Sticken, Häkeln und Malen – zu frönen.
Seit 2008 macht Jürgen Stenzel seine Bilder, die übrigens alle mit dem Filzstift gemalt sind, einem breiten Publikum zugänglich und stellt diese mit Unterstützung der Glücksburger Künstlerin Ursula Renniger an verschieden Orten der Region aus.
Ab morgen kann die Auswahl seiner gesammelten Werke für die nächsten 3 Monate in den Räumlichkeiten des Flensburger Gesundheitshauses zu den üblichen Besuchszeiten betrachtet werden.
Eine Bitte: Wir haben hier zu Ihrer Homepage verlinkt und auch wir freuen uns über Links zu uns. Verlinken Sie gerne auf ihrer Internetseite zu uns: https://blog.flensburg-szene.de – Flensburg-Szene Blog – Vielen Dank!