(CIS-intern) – Studierende aus drei Ländern von zwei Kontinenten, die zusammen lernen und arbeiten – das ist die Spring School. „Die Teilnahme war eine der eindrucksvollsten und lehrreichsten Exkursionen, die ich in meiner Studienzeit erleben durfte“, sagt Nina Johansen, eine von sechs Studierenden der Fachhochschule Flensburg, die der Spring School in Douala, Kamerun, teilgenommen hat. Zusammen mit sechs weiteren Studierenden aus Namibia sowie zwölf aus Kamerun diskutierten die Teilnehmer eine Woche lang über „Trends und Strategien in IT und Logistik“. Gefördert wird die Spring School vom Bundesforschungsministerium sowie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
Der Workshop schließt an die erste Autumn School an, die im Herbst vergangenen Jahres an der FH Flensburg stattfand, um den Austausch zwischen den drei Hochschulen – der Polytechnic of Namiba, dem Institut de Technologie et de Management (ITM) in Douala sowie der FH – zu intensivieren. Dies ist mit der Spring School auch geschehen, sagt Prof. Dr. Thomas Schmidt, Koordinator für Auslandsangelegenheiten im Studiengang Wirtschaftsinformatik an der FH: „Die Spring School hat alle Erwartungen übertroffen.“ Für Schmidt war es unter anderem interessant zu sehen, wie sich die sonst eher getrennten frankophonen und anglophonen Welten von Kamerun und Namibia annäherten und konstruktiv zusammenarbeiteten. „Die afrikanischen Studierenden haben viel über Ihren eigenen Kontinent erfahren und eine neue Sicht der Welt erhalten“, so Schmidt. Ebenso bemerkenswert waren die Firmenbesuche. Solche Besuche seien, erklärt Schmidt, in Afrika absolut ungewöhnlich und konnten nur durch das Engagement der Studenten des Masterkurses ermöglicht werden.
Wie Wirtschaftsinformatikprofessor Schmidt und Studierenden den Aufenthalt in Kamerun erlebt haben, schildern sie persönlichen Statements auf ganz unterschiedliche Weise:
Nina Johansen:
„Kamerun – ein Land voller Abenteuer und eine Zeit voller Emotionen. Die Teilnahme an der Spring School 2014 war eine der eindrucksvollsten und lehrreichsten Exkursion, die ich in meiner Studienzeit erleben durfte. Das voneinander und miteinander Lernen war eines der wichtigsten Punkte bei diesem Zusammentreffen. Nicht nur wir konnten viel von den afrikanischen Studenten lernen und umgekehrt, sondern auch die Afrikaner untereinander. Interessant zu sehen war, dass selbst die afrikanischen Länder untereinander sehr wenige Kenntnisse voneinander gehabt haben.
Eine der spannendsten Momente dieser Exkursion war unter anderem die Zusammenarbeit im Workshop, in denen wir zum Beispiel aufzeigen sollten, welche Trends in der IT und Logistik in diesem Jahr für die Länder Deutschland, Namibia und Kamerun von großer Bedeutung sind. Die Kommunikation untereinander war anfangs schwer aufgrund von Sprachbarrieren und unterschiedlichen Vorstellungen der Arbeitsmoral. Dennoch gelang es uns am Ende stets die gestellten Aufgaben zeitlich auszuführen und gleichzeitig voneinander zu lernen. Zusätzlich kamen in der Zeit ernsthafte Geschäftsideen auf, die ununterbrochen diskutiert und zusätzlich mit in das Workshop Programm aufgenommen wurden. Von der anfänglichen Berührungsangst war nach den zehn Tagen nichts mehr zu spüren. Die Emotionen am Ende der Spring School waren unbeschreiblich. Es fühlte sich an, als würde man sich von seiner Familie verabschieden müssen. Ich werde dieses Erlebnis niemals vergessen und freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen, sollten einige der Studenten die Chance bekommen im September an der Autumn School in Deutschland teilzunehmen.
Björn Sandig:
• „Wer in den Genuss kommt, einmal nach Kamerun zu reisen, der muss nach acht Stunden Flug den deutschen Standard im Flugzeug lassen. Man muss sich auf das Land einlassen, denn genau das ist die Erfahrung.“
• „Eine Fahrt in die Hauptstadt Yaounde war für uns alle etwas Besonderes. Nicht nur das man für 260 Kilometer fast sechs Stunden benötigt. Man brauch auch viel gute Laune, um mit 35 Leuten in einem 20-Personen-Bus zu sitzen.“
• „Es ist nicht immer ganz einfach, mit drei verschiedenen Nationen ein Projekt zu gestalten. Jeder hat andere Kenntnisse und sieht andere Risiken und Chancen.“
• „Wer in Kamerun ein Business starten will, der brauch ein starke Lobby und viel Geduld. Als korrekter Deutscher wird man nicht weit kommen.“
• „Zehn Tage Kamerun haben mir gezeigt, dass das Land Potenzial besitzt, es jedoch noch einen langen Weg vor sich hat.“
• „Was für uns ganz trivial ist, kann in Kamerun eine Sensation sein.“
• „Frische Avocados, Ananas, Fisch, Chicken und unendliche Gemüsevariationen… Die Küche in Kamerun ist einfach unglaublich spitze. Einfach, aber spitze!“
Maurice Steinhoff:
• „Lernen und Verstehen auf welch unterschiedlichen Leveln der Entwicklung wir eigentlich stehen.“
• „Kamerun als Land der Chancen und Herausforderungen. Es kommt darauf an, was man daraus macht!“
• „Wenn es mit der Sprache nicht geht, dann geht es mit Bildern. Aber es geht!“
• „Die Woche zeigt, wie wichtig der Blick auf das „Big Picture“ ist!“
• „Zehn anstrengende Tage mit wahnsinnigen Impressionen, vielen Erlebnissen und den Nebenwirkungen der Malariatabletten. Ein Mix den es selten im Reisebüro gibt.“
• „Die Erlebnisse in den 10 Tagen vor Ort sind bewusstseinserweiternd und zeigen wie gut es uns hier in Europa wirklich geht.“
Carina Humayun:
• Ausstieg aus dem Flugzeug: „Ist es hier immer so warm?“ – „Nein das ist noch gar nichts.“
• Morgens um sieben auf dem Weg nach Buea. Ein kleiner Stopp am Fleischsstand.: „Da liegt eine ganze Niere auf dem Grill.“
• Einer der Studenten aus Kamerun: „This is pineapple. Have you seen it before?”
• Auf dem Weg nach Yaounde, entlang des Regenwaldes. Zwischen all den schönen Bäumen ragt ein riesiger Baum raus. „Warum ist der Baum so groß?“ – „Weil er es kann.“
• Wir freuten uns alle riesig, von unserer Aussicht im Foyer du Marin den Mount Kamerun in seiner vollen Pracht sehen zu können. Einer der Kellner sagte: „You are really lucky persons. Normally you don´t see the mountain in a way like this”. Normalerweise ist er durch eine Wolkendecke kaum zu sehen.
• “I want to eat these baked bananas.” – “No, it´s not bananas. It ´s plantain.” Eine Art Backbanane, die man jedoch niemals als Banane bezeichnen durfte.
Bartosz Szustakiewicz:
• „In Africa they are not consuming time, they are producing it.“
• „Right of way is assigned by vehicle-size.“
Stefan Duvenage:
• “It is better to be 15 minutes early, than 1 minute too late.”
• “Let’s go and play some Basketball!” at noon with sun and 35°C.
Prof. Dr. Thomas Schmidt:
„Die Spring School hat alle Erwartungen übertroffen. Sie war ein voller Erfolg und für alle Beteiligten ein absolutes Highlight. Inhaltlich und vom Ablauf war alles perfekt organisiert. Besonders der Süd-Süd-Austausch war spannend und hat zur regionalen Integration beigetragen. Dieses Format ist ideal und wird nächstes Jahr in jedem Fall wiederholt werden. Das Zusammenspiel der Studierenden war viel besser als erwartet. Die Gruppen waren komplett gemischt, es gab keine nationenweise Separierung.
Besonders interessant war die Süd-Süd-Erfahrung. Die Studierenden aus Namibia hatten einen richtigen Kulturschock, als sie in Douala gelandet sind. Dies hatten wir so extrem nicht erwartet. Die afrikanischen Studierenden haben viel über Ihren eigenen Kontinent erfahren und eine neue Sicht der Welt erhalten. Die gemeinsamen Erfahrungen der sonst eher getrennten frankophonen und anglophonen Welten waren für die Studierenden völlig neuartig.
Der Workshop war als Gruppenarbeit konzipiert. Die namibischen und deutschen Studierenden haben von Anfang an sehr gut zusammengearbeitet. Die Studierenden aus Kamerun waren anfangs (besonders wegen der Sprachbarriere und der ungewohnten freien Arbeitsmethode) sehr zurückhaltend. Sie haben aber durch diese neuartige Arbeitsweise und die unterschiedliche Vorgehensweise der Studierenden sehr viel gelernt.
Die beiden Exkursionen zum Rechenzentrum von MTN in Yaounde und zur Produktion von Camlait in Douala waren für die Studenten etwas Außergewöhnliches. Solche Besuche sind in Afrika absolut ungewöhnlich und konnten nur durch das Engagement der Studenten des Masterkurses ermöglicht werden.“
PM: FH Flensburg
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