(CIS-intern) – Auch diesmal führt wieder Ole Lehmann, der Meister der Gelassenheit, durch den Abend. Im Gepäck hat er eine ganze Wagenladung neuer Gags und Geschichten, die die Gäste umrahmen, die er sich diesmal für das Flensburger Publikum eingeladen hat: Roberto Capitoni weiß: „Ein Italiener kommt selten allein!“ Und dieses “Nie-allein-Sein” ist auch Robertos zentrales Dilemma. Selbst beim ersten Date bleibt er nicht verschont: Sein sizilianischer Patenonkel Luigi ist immer dabei. Mal als “Kopfstimme”, mal höchst real. Auch der schwäbische Familien-Zweig meldet sich ständig ungefragt zu Wort, bevorzugt in Robertos Liebesangelegenheiten. Welche Frau findet Gnade vorm schwäbisch-sizilianischen Familien-Tribunal? Darf ein Mann zwei Nudel-Kulturen gleichermaßen lieben? Und überhaupt: Wo bleibt die Liebe, wenn sich deutsche Sachlichkeit, schwäbische Vorsicht und italienisches Temperament in Personalunion vereinen.
Foto: Presse Ole Lehmann
Ingmar Stadelmann fragt sich: „Was ist denn los mit den Menschen?“ Immer wieder taucht diese Frage wie ein Mahnmal im Kopf auf. Wenn er Menschen in Berliner U-Bahnen sieht und das Gefühl hat: Diese Stadt hat gar keine Psychiatrie! Wenn er sich von seiner Freundin nach drei Jahren Beziehung Fragen gefallen lassen muss, wie: „Onanierst du noch?“ Oder als Einziger nackt in der Sauna sitzt, umgeben von hübschen Frauen eingehüllt in weißen Handtüchern… Ingmar Stadelmann ist wie der Geisterfahrer auf der A9, der sich ständig fragt, warum ihm alle entgegen, kommen. Die Frage „Was ist denn los mit den Menschen?“ ist universell vorhanden. Das Schönste daran: Es gibt keine wirkliche Antwort. Aber die Suche danach ist eine großartige Show!
Wo wäre die Gesellschaft ohne die Verrückten? Das fragt sich Jacqueline Feldmann in Ihrem neuen Programm „ Zum Glück verrückt“. Jacqueline erzählt mit einer außerordentlich taffen und bezaubernden Art ihrem Publikum von irrsinnig komischen Geschichten aus ihrem Alltag als junge Frau. Sie spricht unter anderem über die Erlebnisse mit ihrer besten Freundin Franzi, die genau wie Jacqueline eine echte Powerfrau ist und mit beiden Beinen voll auf dem Schlauch steht. Ob sie nun vom Zumba-Kurs erzählt, der eher was von einer Tier-Doku auf Arte hatte, oder vom „betreuten Fahren“ mit Mama: Jacqueline weiß das Publikum in Ihren Bann zu ziehen. Ob jung, ob alt, am Ende des Programms weiß man: „Jeder ist auf seine eigene Art „Zum Glück Verrückt“ und das ist auch gut so! Denn wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt!
Matthias Brodowy offenbart sein wahres Gesicht: Er ist ein hoffnungsloser Chaot! Aber ist das nicht in unseren durchgestylten, synchronisierten und vercloudeten Zeiten fast schon wieder eine Tugend? Schließlich bringt nur das Chaos im Kopf tanzende Sterne hervor, wenn man Nietzsche Glauben schenkt. Im Übrigen ist doch der Reset-Knopf der wichtigste Druckpunkt unseres Daseins geworden, denn mit ihm gelangen wir nach jedem Absturz immer wieder zurück auf Null. Und ganz am Anfang war nun einmal das Chaos, das Tohuwabohu, die Ursuppe, aus der wir alle herausgefischt wurden und die wir nun gemeinsam auslöffeln müssen. So bringt Brodowy Chaos in Ihre Weltordnung, aber ausschließlich um zu entwirren. Das Ganze wie immer massiv musikalisch, mit grotesken Gedankengängen, partieller Poesie und absolut aktuell. Ein Auftritt, aus dem man einiges mitnehmen kann, quasi: Tohuwabohu to go!
Diese bunte Mischung verspricht viel Spaß und Unterhaltung am 10.10.2015 im Deutschen Haus in Flensburg.