(CIS-intern) – Im Mai 1945 war Flensburg Hauptstadt des untergegangenen 3. Reichs. Großadmiral Dönitz residierte mit seiner absurden Regierung in der Marineschule und wurde am 23. Mai verhaftet. Zu diesem Anlass zeigen wir die bespielte Installation “Tanz den Dönitz” am Originalschauplatz der Verhaftung; im Hof des Polizeipräsidiums in Flensburg.
Großadmiral Karl Dönitz, Reichskanzler und Hitlernachfolger wird am Vormittag des 23. Mai 1945 im Hof des Polizeipräsidiums Flensburg verhaftet und – nachmittags wird das Ereignis vor der Presse nachgestellt. Er wird diese Behandlung zeitlebens als nicht seinem Rang und seiner Würde entsprechend ansehen.
Ein Moment vollständigen Realitätsverlustes: Auf dem Flensburger Bahnhof stehen Wagons mit KZ-Häftlingen, Himmler hat nur Tage vorher mit der SS-Führung im Polizeipräsidium wilde Feste gefeiert, die Stadt ist voll mit Flüchtlingen, immer noch werden Deserteure erschossen, alle sind mit dem bloßen Überleben beschäftigt… und Herr Dönitz sorgt sich um sein Gepäck und seine standesgemäße Behandlung.
Wir laden zu einem Besuch in den Hof des Polizeipräsidiums, um die Obszönität derer, die sich immer noch oben wähnen und das Elend derer, die unten sind, zu erleben: eine kleine Viertelstunde im Alltag, wie ein Stolperstein, ein kurzer Blick in die Perversion der Mächtigen.
Regie Elisabeth Bohde
Musik Matthias Kaul
Installation Roy Spahn
Es spielen Patrick Heppt, Daniel Lager, Elisa Priester, Torsten Schütte
Termine:
25., 26. und 27. Mai
Die Installation ist nachmittags zwischen 16:00 und18:00 Uhr geöffnet.
Eintritt
2,– € für jeden
Karten nur an der Kasse (Hintereingang zum Hof des Polizeipräsidiums von der Speicherlinie aus, gegenüber dem Parkhaus)