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Theaterwerkstatt Pilkentafel beendet die Sommerferien

Flensburg Szene
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pilkentafel(CIS-intern) – Wer sich schon jetzt mit dem Gedanken quält, wie er/sie schlank durch den Winter kommt und mit Topfigur in die nächste Strandsaison startet, wird sich über die erste Premiere nach unserer Umstrukturierung freuen: Fett! Mein BMI ist höher als dein IQ, Bitch! ist eine Inszenierung über den allgegenwärtigen Schlankheitswahn, die Flut unsinniger Diäten, die Diskriminierung Dicker. Wir rufen zur Solidarität unter allen Gewichtsklassen auf!

Und damit nicht genug: Im Zuge dieser Aufführungsreihe bekommen wir Besuch von dem renommierten Soziologen Dr. Friedrich Schorb, der einen Vortrag über den Mythos der Adipositas-Epidemie halten wird. Wir sind gespannt, was wir neues lernen werden.

Übrigens wird unser Theater 18 Jahre alt und erfindet sich in diesem Lebensabschnitt neu. Die Geburtstagsparty am 17.09. ist zugleich Aufführung, Party und die beste Möglichkeit, unser neues Team kennen zu lernen. Wir laden ganz herzlich ein zu unserer ästhetischen Party, zur feiernden Kunst. Wir laden ein in grenzüberschreitende phantastische Parallelwelten. Prustende Postmoderne! Permanente Performance! Psychedelische Partyzipation! Let’s dance!

18 Jahre Pilkentafel!
Ihr Flensburgtheater wird 18 – seit 1998 haben wir unsere eigene Spielstätte – endlich volljährig.
Geburstagstorte und Geschenke! Essen und Trinken! Musik und Tanz! Feiern Sie mit uns, ob Sie regelmäßiger Besucher sind oder überhaupt noch nie da waren. Gestartet wird mit einer kleinen Geburstags-Zeremonie, dem obligatorischen Geschenke Überreichen und Ständchen Singen. Essen und Trinken sind natürlich reichlich vorhanden. Eine perfekte Möglichkeit, das (neue) Team der Pilkentafel kennzulernen. Je später der Abend, desto lauter, schneller und elektronischer die Musik.

Samstag, 17. September 20 Uhr – Eintritt frei

Fett. Mein BMI ist höher als dein IQ, Bitch!
Spätestens als britische Forscher erklärten, die übergewichtigen Menschen seien schuld am Klimawandel, wurde deutlich, dass erneut eine Form der Hexenjagd stattfindet. Die Zielpersonen sind die sogenannten Fetten. Aber was ist dran an den vielen Studien, den angeblichen Folgekrankheiten, den scheinbar horrenden Mehrkosten, die »die Dicken« mit ihrem ungezügelten Appetit verursachen? Wohin bringt uns der permanente Zwang, dünn zu sein? Was folgt politisch aus der Verteufelung der Adipositas? Und wie lebt es sich als »Dicke« in einer solchen Gesellschaft? Leistungsdruck, Selbstoptimierung, wechselnde Diäten. Nicht nur die »Fetten« leiden unter diesen Imperativen. Lotta Bohde und Elisabeth Bohde stellen sich der Normierung des Körpers, verweigern sich ihr, klagen sie an. Sprechen über eigene Erfahrungen, über Fremdbestimmung und kapitalistische Vereinnahmung. Rufen zur Solidarität unter allen Gewichtsklassen auf.

Auf der Bühne: Elisabeth Bohde, Lotta Bohde
Regie: Peer Ripberger

15. September (Premiere)
16. / 23. / 24. / 29. / 30. 9.
sowie 1. / 6./ 7. / 8. 10.

Eintritt:
20,– € für Förderer
15,– € für jeden
10,– € für Schüler, Studenten, Sozialpassinhaber

Der Mythos von der »Adipositas-Epidemie«
Warum der dicke Körper zum größten globalen Gesundheitsproblem erklärt wurde und wer davon profitiert
1997 bezeichnete die Weltgesundheitsorganisation WHO Adipositas erstmals als Epidemie. Seither wird die globale Verbreitung eines erhöhten Körpergewichts mit immer absurderen Vergleichen und Superlativen bedacht. Die Politik reagiert mit drastischen Maßnahmen auf dieses Bedrohungsszenario: Dicken Arbeitsmigrant+innen werden keine Arbeitserlaubnisse mehr erteilt. Den Eltern dicker Kinder wird das Sorgerecht entzogen. Fett- bzw. zuckerreiche Lebensmittel und Getränke werden mit Warnhinweisen und Sündensteuern belegt.
Der Vortrag beschäftigt sich mit den vielfältigen Ursachen für ein hohes Körpergewicht und der Frage, warum in der Öffentlichkeit fast ausschließlich ein Überfluss an Nahrung und ein Mangel an Bewegung genannt werden. Im Anschluss wird analysiert, wer wann und warum an der Gleichsetzung von Adipositas mit einer Epidemie beteiligt war und welche Kollateralschäden diese Darstellung für die Betroffenen hat.

Dr. Friedrich Schorb ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen

22. September 20 Uhr
Eintritt:
5,– € für jeden

Karten für die Aufführungen:
an der Abendkasse
über die Homepage www.pilkentafel.de
Vorverkauf: Carl-von-Ossietzky-Buchhandlung, SHZ Kundenzentrum oder Tourist Information in der Roten Straße
für Student+innen: Karten für 7,– € im AStA Büro der Uni und FH

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