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Ausstellung im Rathaus Flensburg: Von nahen und fernen Erinnerungsorten

Flensburg Szene

(CIS-intern) – Oft werden an bestimmte Orte verknüpfte Erinnerungen an viele nachfolgende Generationen weitergegeben. Handelt es sich um Orte, die für eine Gruppe von Menschen – meist derselben Nation – von historischer Bedeutung sind, werden an diesen Orten manchmal Mahnmale, Denkmäler oder Museen errichtet.

In der heutige Migrationsgesellschaft haben wir es mit einer großen Komplexität an unterschiedlichen Gruppen und Individuen zu tun, so dass in den Schulklassen viele Kinder sitzen, die durch andere Kulturen und Religionen geprägt sind und mit den unterschiedlichen – z.B. konfessionellen, geschlechterspezifischen oder ethnischen – Gedächtnisorten ihrer Eltern und Großeltern aufwachsen, die sie auf ihre Art verarbeiten müssen.

Es ist daher ein wichtiges Ziel in der Lehramtsausbildung, den Umgang mit dieser Vielfalt historisch bedeutender Orte einzuüben und die Sensibilität für die vielfältigen Weisen, Orte mit Bedeutung zu versehen und dadurch Identität zu stiften, zu schärfen.

Aus diesem Grunde sollte sich Studierende der Universität der Aufgabe annehmen, einen Erinnerungsort freier Wahl z.B. auf einem Poster zu visualisieren. Viele Studierende wählten “regionale” Erinnerungsorte aus ihrem näheren Erfahrungsraum wie z.B. den Idstedtlöwen. Andere entschieden sich für “globale” Orte, die ihnen u.a. aus den Ghana-Praktika der Universität Flensburg bekannt waren wie z.B. Cape Coast Castle, die zentrale “Sklavenburg” für den Dreieckshandel, der auch der Stadt Flensburg ihren wirtschaftlichen Erfolg brachte.

Das Resultat ist ein bunter Mix an Werken, der für die Öffentlichkeit zu der kleinen Ausstellung “Von nahen und fernen Erinnerungsorten” zusammengestellt worden ist. Diese zeigt, dass mehr und mehr Studierende sich für globale Verarbeitungsprozesse von Geschichte, wie der Kolonialismus sie hinterlassen hat, verantwortlich fühlen und wird ca. eine Woche lang im Flensburger Rathaus zu sehen sein.

Ausstellungsende ist der 18.12.2012

Stadt Flensburg

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